„Wir möchten keinen Bilderbuchbauernhof

GT – 17.02.2004
„Wir möchten keinen Bilderbuchbauernhof“
Der Landwirtschaftsminister besucht Schulbauernhof-Projekt in Hevensen
Hevensen (enz). Einen Fürsprecher hat der Internationale Schulbauernhof Hardegsen-Hevensen in Niedersachsens Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen gewonnen. Bei seinem Besuch dort lobte Ehlen den „sehr, sehr guten Ansatz“ des Projekts. Insbesondere durch die Kooperation mit rund 15 Produktionsbetrieben aus der Umgebung hätten die Gäste auf dem Schulbauernhof die Möglichkeit, landwirtschaftliche Produktion in einem guten Querschnitt in ihrer Realität zu erleben. „Wir möchten keinen Bilderbuchbauernhof“ sprach Ehlen den Initiatoren des Projekts aus der Seele.
Die Deckungslücke von 70000 Euro zur Finanzierung des pädagogischen Hofes mit einem Investitionsbedarf von 750000 Euro konnte Ehlen nicht einfach aus Landesmitteln stopfen. Alle freiwilligen Leistungen seien gestrichen. Offen blieb aber die Frage, inwieweit die sogenannte Modulation zum Einsatz kommen könnte. Doch Ehlen machte deutlich, dass Mittel aus diesem EU-Reformprogramm auf jeden Fall erst in zwei Jahren fließen. Er empfahl allerdings, einen klaren Antrag zu stellen. Auch Förderung durch Mittel der CMA (Centrale Marketing Agentur) schloss der CDU-Minister nicht aus.
Belegung von 75 Prozent
Ehlens Sorge über mangelnde Auslastung des Hofes konnte Axel Unger als Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft Schulbauernhof Hardegsen-Hevensen entkräften. Der Schulbauernhof werbe nicht nur regional, sondern bundesweit und international, auch Erwachsenengruppen würden einbezogen, um Flauten in den Ferien entgegenzuwirken. Für 330 Tage im Jahre gehe man von einer Belegung von 75 Prozent aus. „Wir sind nicht mehr aufzuhalten“, betonte Unger und nannte als Eröffnungstag den 1. September.