Ackern für die Apfelbäume

HNA- 18.12.2006
Ackern für die Apfelbäume
Northeimer Schüler legen Streuobstwiese auf dem Internationalen Schulbauernhof in Hevensen an
Um eine Streuobstwiese anzulegen, braucht es vor allem eines: Überwindungskraft. Noch vor dem Frühstück aufs Feld fahren, im Matsch Löcher ausheben, Bäume einsetzen und Pfähle in die Erde treiben – sehr verlockend klingt das alles nicht gerade. Den Hauptschülern der achten Klasse der Thomas-Mann-Schule aus Northeim machte die schweißtreibende Arbeit bei nasskaltem Wetter allerdings wenig aus. Auf dem Internationalen Schulbauernhof in Hevensen erklärte ihnen die Organisatorin der Pflanzaktion, Birgit Petersen, wie man Apfelbäume richtig pflanzt. Und die Schüler hören interessiert zu. Die Diplom-Landschaftsentwicklerin der Naturschutzberatung des Kompetenzzentrums Visselhövede war extra nach Hevensen gereist, um den Schülern den richtigen Umgang mit Apfelbäumen beizubringen. Daneben klärte sie aber auch über die verschieden Apfelsorten auf: Herbstrosenapfel oder Winterglockenapfel – alte Sorten mit schönen Namen, die heutzutage fast in Vergessenheit geraten sind.
Nahrung pflegen lernen
Die 13 Schüler der achten Klasse der Thomas-Mann-Schule in Northeim verbrachten eine ganze Woche im Rahmen des Schulprojektes „Migration und Ernährung“ auf dem Schulbauernhof, wo sie neben dem Einsetzen von Streuobstbäumen auf den bäuerlichen Betrieb hautnah kennen lernten. Die Pflanzaktion soll den Schülern vor allem klar machen, dass gesunde Nahrung gut gepflegt werden muss. Einen Apfelbaum zu pflanzen eigne sich dafür ideal, meint Axel Unger, Leiter des Schulbauernhofes: „Die Jugendlichen identifizieren sich mit dem, was sie tun. Und vielleicht schauen sie in ein paar Jahren nach, was aus ihrem Baum geworden ist.“ Dann können sie die Früchte ernten, die sie eigenhändig angebaut haben. Bäume pflanzen soll aber auch den Teamgeist der Jugendlichen fördern und helfen, ausländische Schüler zu integrieren: „Das passiert auf einem Bauernhof, hier sind schließlich alle aufeinander angewiesen“, sagte Klassenlehrer Steffen Meibohm.
Harte Arbeit
Eines haben die Jugendlichen bereits gelernt: Das Löcher graben und Bäume pflanzen harte Arbeit ist. Dafür können die Schüler stolz auf das sein, was sie geleistet haben. „Daran denkt man auch, wenn man einen Apfel isst“, meinte Schüler Dennis Eckert. Er weiß, wovon er spricht, schließlich hat er den Apfelbaum in die Erde gesetzt – mit seinen eigenen Händen.