Auf Du und Du mit der Kuh

HNA, 10.03.2009

Auf Du und Du mit der Kuh

Fünftklässler des Northeimer Gymnasiums besuchen Hevenser Schulbauernhof

Hevensen. Wenn es darum geht, Landwirtschaft aktiv zu erleben, geht der Internationale Schulbauernhof in Hevensen mit gutem Beispiel voran. Für viele schulen ist der Bauernhof in Hevensen mit gutem Beispiel voran. Für viele Schulen ist der Bauernhof ein Geheimtipp. Das gilt auch für das Gymnasium Corvinianum. Seit drei Jahren fahren die Schüler aus dem fünften Jahrgang nach Hevensen. Diesmal besuchten 210 Mädchen und Jungen die Einrichtung.
„Viele Eltern freuen sich, dass sich Lehrer dafür engagieren“, sagt Ingrid Müller. sie ist Biologielehrerin am Corvinianum und Koordinatorin des Bauernhofs-Besuch, der ideal in den Lehrplan passt. Schließlich gibt es dort Haustiere, Nutztiere, Säugetiere.

Zweiter Besuch

Für manche ihrer Schüler ist es der zweite Besuch auf dem Schulbauernhof – zum Beispiel für Sophie Maliska, die zuhause ein Meerschweinchen hat. „Die ganzen Tiere sind so schön!, findet die elfjährige Lagershäuserin, die in der dritten Klasse schon einmal in Hevensen war.
„Mir gefallen die Schweine am meisten, denn die sind so niedlich“, sagt Sofija Beresikow (11) aus Northeim, die vor einem Jahr in Hevensen war.
„Ich finde es schön hier, weil man so viel zu tun hat“, sagt Melissa Harms. Die Northeimerin schnupperte erste Hevenser Landluft bei einer Geburtstagsfeier einer Freundin, die auf dem Schulbauernhof stattfand. „Beim ersten Mal war der Geruch ungewöhnlich, heute ist es anders“, bemerkt die Elfjährige.

Herzensangelegenheit

Für Landwirt Sven Westphal ist es eine Herzensangelegenheit, den Wissensdurst der Kinder zu stillen. „Es macht einfach Spaß“, sagt der Betriebsleiter. Oft geht es darum, Grundsätzliches zu vermitteln. Manche Kinder wissen nicht, wo die Nahrungsmittel herkommen und wie sie produziert werden. Für ihn ist es eine Freude, sein Fachwissen weiterzugeben.
Auf der anderen Seite geht es ihm darum, mit Vorurteilen gegen die Landwirtschaft aufzuräumen. „Wir spritzen nicht immer und schädigen die Umwelt. Das Gegenteil ist der Fall“, sagt Westpahl. Außerdem sorgten alle Landwirte dafür, dass die Menschen ernährt werden.
Auch Partnerbetriebe werden besucht. „Das ist durch Sponsoren möglich“, berichtet Geschäftsführer Axel Unger. So haben die Fünftklässler beispielweise Woll-, Milch-. Getreideverarbeitungs- und Schweinemast-Betriebe sowie die Hardegser Biogasanlage besichtigt.
Die Besucherzahlen steigen von Jahr zu Jahr. In 2008 besichtigten rund 3000 Schüler den Bauernhof. Die Gruppen bewerteten Betreuung, Organisation und das Preis-Leistungsverhältnis überwiegend positiv. Das ergab ein Befragung bei 170 Lehrerinnen und Lehrern.
Die Einrichtung ist gefragt. Für dieses Jahr gibt es schon viele Anmeldungen, sagte Unger. Weitere Information gibt es im Internet.