HNA- 14.09.2005
Schule mit Haube und Schürze
Unterricht wie vor 50 Jahren erlebten Schüler der Kardinal-Bertram-Schule
Ruckartig stehen die Schüler der Kardinal-Bertram-Schule auf, als Christel Klein den Raum betritt. „Guten Morgen Frau Lehrerin“, begrüßten die Mädchen und Jungen lautstark die Dame. Mit zwei Klassen waren die Lehrerinnen der Kardinal-Bertram-Schule zu Gast im Schulmuseum, das in den Räumlichkeiten des Hardegser Reionalen Umwelt-Zentrums (RUZ) untergebracht ist. Die Schüler erlebten unter der Leitung der pensionierten Volkschullehrerin Christel Klein, wie der Unterricht vor 50 Jahren aussah.
Einen hübschen Anblick bildeten die Mädchen in ihren Kleidchen und Schürzen und den weißen Hauben. Die Jungen trugen statt übergroßer Schlabber- Pullover Jacken und Mützen. Die 31 Mädchen und Jungen stimmten zum Anfang ihrer ersten Stunde das allseits bekannte Lied „Bruder Jakob“ an.
Die beiden Lehrerinnen Karin Hilke-März und Dagmar Tempel betreuen das Schulmuseum.
„Wir haben genug Kleidung für 20 Mädchen und Jungs“, sagt Lehrerin Karin Hilke-März. Die Kleidung wurde teils gespendet, teils von Hermann Miotke aus Hevensen geschneidert.
Bis zum Jahresende haben die Schulklassen der Umgebung jeden Dienstag die Möglichkeit das Schulmuseum zu besuchen. Die Zukunft dieser Einrichtung ist aber ungewiss, da die Räumlichkeiten vom Trägerverein Ökoinstitut Hardegsen zum 31. Dezember gekündigt wurden. „Wir haben neben dem Jugendgästehaus neuerdings den Schulbauernhof.“
Aus Kostengründen könne man nur zwei der drei Einrichtungen unterhalten, so Vereinsmitglied Axel Unger auf Anfrage der NNN. „Der Rat und die Verwaltung sind grundsätzlich interessiert, dass das Regionale Umweltzentrum und das Schulmuseum erhalten bleiben“, betont Hardegsens Bürgermeister Dieter Sjuts. Und weiter: „Natürlich machen wir uns Gedanken, wo das Museum in der Kernstadt untergebracht werden kann. Die leerstehenden Räumlichkeiten auf der Burg wollen wir vermieten“.